Kaum ist der letzte Schnee geschmolzen und die Temperaturen wieder etwas über null, schiessen schon die ersten Schneeglöckchen aus der Erde und die Alergiker klagen über die ersten fliegenden Pollen von Haselnuss, Erle, Weide und co.
Frühblüher sind Pflanzen, die im Vorfrühling und Frühling blühen können, obwohl die Witterungsbedingungen für ein optimales Pflanzenwachstum noch nicht ideal sind. Durch raffinierte Tricks schaffen sie es, schon vor anderen auszutreiben und zu blühen. Oft haben sie unterirdische Speicherorgane, die sie im Laufe des vergangenen Jahres kontinuierlich mit Energie aufgetankt haben. Diese können sie nutzen, wenn die Tage noch kurz und die Temperaturen noch zu tief sind, um genügend Energie aus der Photosynthese zu gewinnen. Zusätzlich schützen sich viele Frühblüher mit eigens produzierten Frostschutzmitteln, um ihre Gefässe vor drohenden Schäden durch Bodenfrost zu schützen. Diese Strategie zahlt sich aus! Weil die Frühblüher ihren Konkurrenten einen Schritt voraus sind, können sie von optimalen Lichtverhältnissen profitieren und sich optimal fortpflanzen.
Folgende Auswahl an Frühblühern können in Birmensdorf gefunden und bestaunt werden.
Art
Wald-Schlüsselblume, Hohe Schlüsselblume
Wissenschftlicher Name
Primula elatior
Besonderes
Ihre Blütenstände erscheinen bereits im März als einer der ersten Frühlinsboten auf feuchten Wiesen, am Bach- und Waldrand und im Auwald. Im Unterschied zur Echten Schlüsselblume (unten) ist bei der Hohen Schlüsselblume der Schlund der Blüten goldgelb. Auch die Blüten sind grösser und heller gefärbt.
Art
Echter Schlüsselblume, Frühlings-Schlüsselblume
Wissenschftlicher Name
Primula veris
Besonderes
Die Echte Schlüsselblume ist nur in trockenen Wiesen, Gebüsch und lichten Wäldern zu finden. Seine Blüten sind dottergelb, haben an ihrer Basis einen orangefarbenen Fleck und duften stark. Der Saft ausgekochter Blüten, kann zum Färben von Ostereiern benützt werden.
Art
Stängellose Schlüsselblume (meist Hybriden und verwilderte Gartensorten)
Wissenschftlicher Name
Primula vulgaris
Besonderes
Die Blütezeit reicht von März bis April. Der Blütenstandsschaft ist extrem kurz. Verbreitet sich sehr stark und ist überall im Dorf zu treffen.
Art
Buschwindröschen
Wissenschftlicher Name
Anemone nemorosa
Besonderes
Die Verbreitung der Samen wird durch Ameisen durchgeführt, die von einem Fettreichen Samenanhängsel (Elaiosom) angelockt werden.
Art
Gewöhnlicher Seidelbast
Wissenschftlicher Name
Daphne mezereum
Besonderes
Bachstelzen und Drosseln sind gegen das giftige Fruchtfleisch anscheinend immun und speien die Steinkerne wieder aus, sie tragen dadurch zur Verbreitung bei.
Art
Sumpfdotterblume
Wissenschftlicher Name
Caltha palustris
Besonderes
Früher gab man sie aus Aberglauben dem Vieh zu fressen, damit die Butter das ganze Jahr eine schöne gelbe Farbe hat.
Art
Lungenkraut
Wissenschftlicher Name
Pulmonaria officinalis
Besonderes
Der Farbstoff der Blüte wechselt bei einer Änderung des Säuregehalts die Farbe von rot (sauer) auf blau (basisch).
Art
Hohler Lerchensporn
Wissenschftlicher Name
Corydalis cava
Besonderes
Der botanische Name leitet sich aus dem griechischen Wort korýdalis für Haubenlerche ab, da die Blütenform den gespornten Füßen dieses Vogels ähnelt.
Art
Huflattich
Wissenschftlicher Name
Tussilago farfara
Besonderes
Die Blüten dieser Heilpflanze erscheinen sogar noch vor den Laubblättern.
Art
Wald-Veilchen
Wissenschftlicher Name
Viola reichenbachiana
Besonderes
Eine beliebte Blume, die von vielen Dichtern besungen wurde.
Art
Riesen-Schachtelhalm
Wissenschftlicher Name
Equisetum telmateia
Besonderes
Ausgestorbene Schachtelhalmarten konnten bis zu 30 m hoch werden.
Art
Gemeine Pestwurz
Wissenschftlicher Name
Petasites hybridus
Besonderes
Wurde im Mittelalter als Heilmittel gegen die Pest eingesetzt. Ist auch heute noch eine wichtige Heilpflanze.
Art
Wechselblättriges Milzkraut
Wissenschftlicher Name
Chrysosplenium alternifolium
Besonderes
Aus der Signaturenlehre geht hervor, dass diese Pflanze im Mittelalter für Milzleiden verwendet wurde.